|
Das Dijeridu
|
Das
Dijeridu
(oder auch Didgeridoo) ist ein traditionelles Instrument
der Ureinwohner Nordaustraliens, der Aborigines.
Es ist eine Art Blasinstrument, trägt aber weniger zur Melodie
als vielmehr zum Rhythmik der Musik bei.
Es gibst viele Geschichten aus der Dreamtime
über die Entstehung des Dijeridus.
Und eine kleine Linksammlung zum Thema hier.
|
|
Wie gesagt - eigentlich ist das Dijeridu ja eher
ein Rhythmus- als ein Melodieinstrument. Man kann eben nicht allzuviele
Töne auf ihm zustandebringen - sehr wohl aber eine große
Vielfalt von Geräuschen.
Zunächst ist da natürlich das tiefe
Brummen oder Grummeln - ich will es mal den "Grundton" nennen.
Je nachdem wie locker und entspannt man bläst, lassen sich
hier zwei oder drei verschiedene Töne spielen.
Allerdings ist nur einer davon mit so wenig Luft zu spielen, daß
man ihn auch über längere Zeit hinweg spielen kann.
Das ist dann eigentlich auch schon der einzige "Ton" an sicht.
Viel interessanter als dieser Grundton sind jedoch die Effekte,
die man erzielen kann.
Alle Geräusche werden im Mund erzeugt. So verändert
sich die Klangfarbe des Grundtons mit der Größe des
Mundraums, mit der Position der Zunge usw.
Eine weitere Möglichkeit Geräusche
zu erzeugen ist die eigene Stimme. Man kann während des Spielens
durch das Dijeridu sprechen (z.B. "Dijeriduoo Dijeridu ...")
oder hinein rufen oder kreischen.
Man kann aber auch über den Grundton und etwaige Geräusche
hinweg hinein summen und so beliebige Töne dem Grundton überlagern.
All diese Techniken benutzen die Aborigines,
um mit ihrem Instrument Rhythmen zu erzeugen und um Tiere nachzuahmen.
|
|
Woran erkenne ich ein gutes Didgeridoo?
Diese Frage stellt sich spätestens beim Kauf
eines solchen. Prinzipiell lassen sich die Didgeridoos in zwei
Kategorien einteilen: Schmuckstücke und Instrumente. Meist
sind dabei die Schmuckstücke die günstigeren der beiden,
denn sie sind meist gebohrt und aus minderwertigem Holz.
Bei den Instrumenten entscheidet im Wesentlichen
die Länge über den Klang. Je länger desto tiefer
der Klang und desto teurer und seltener das Instrument. Daraus
ergeben sich die folgenden Grundtöne:
kurz (günstig) >
G
F C+
C D
< lang (teuer)
Preise für günstige Instrumente (G
und F) liegen dabei (ohne Verzierung) zwischen AU$300 und AU$500,
die Klasse der Konzertdidgeridoos (C und D) beginnt
(ohne Verzierung) bei AU$1000.
Will man sich ersparen, das Instrument im Flieger
mitzuschleppen, kann man es sich meist auch zuschicken lassen.
Die Kosten für Luftfracht und Zoll liegen dann bei ca. AU$150.
Bei teureren Instrument ist dies jedoch oft schon im Preis enthalten.
|
|
Hergestellt wir das Dijeridu normalerweise aus
einem dünnen, von Termiten ausgehöhlten Baumstamm (ca.
10 cm Durchmesser). Da die Termiten das Holz nie ganz aushöhlen,
muß es noch weiter ausgehöhlt werden, bis alles "morsche"
Holz im Inneren entfernt ist und ein genügend großer
Kanal im Inneren entstanden ist.
Nachdem
sowohl die Innen- als auch die Außenseite sorgfältig
gesäubert wurde, wird dann noch eine Art "Mundstück"
am dünneren Ende des Dijeridus angebracht. Hierzu dient einfach
Bienenwachs. Das Wachs wird erwärmt, und das Ende des Dijeridus
solange immer wieder kurz eingetaucht, bis ein ca. 1cm dicker
Rand aus Wachs auf dem Kopfende entsteht.
Beim Einspielen des Instruments wird das Wachs durch die Wärme
der Lippen weich und paßt sich quasi automatisch der Mundform
des Spielenden an.
An der Küste Australiens werden Dijeridus
auch oft aus Bambus gefertigt (ca. 6 cm Durchmesser). Diese sind
preisgünstiger, klingen aber im allgemeinen nicht ganz so
voll wie ihre Verwandten aus Holz, haben aber dennoch ihre interessanten
Seiten.
|
|
Das Dijeridu ist ein "einfaches" Blasinstrument.
Ähnlich wie bei einer Trompete dienen die Lippen des Spielers
zur Erzeugung des Tons. Die Öffnung eines Dijeridus hat allerdings
einen ca. 3-4 cm großen Durchmesser, was dazu führt,
daß die Blastechnik eine gänzlich andere als bei den
bei uns bekannten Blasinstrumenten ist. Im Gegensatz zur Trompete
beispielsweise spielt man das Dijeridu mit lockeren Lippen.
Die eigentliche Technik, die zum Spielen eines Dijeridus notwendig
ist, ist das zirkuläre Atmen.
Dies hört sich allerdings weit schwerer an
als es tatsächlich ist. Das Prinzip dabei ist, daß
man die Backen mit Luft füllt, dann durch Zusammenpressen
der Backen die Luft langsam ausströmen läßt, und
gleichzeitig kurz, mit Hilfe des Zwerchfells, durch die Nase einatmet,
also sozusagen "im Kreis schnauft".
Diese Technik ermöglicht es dem geübten
Spieler, über Minuten hinweg kontinuierliche Geräusche
dem Dijeridu zu entlocken, und führt damit automatisch zu
einer gewissen Rhythmik.
Eine Methode, dieses zirkuläre Atmen
zu erlernen, ist mit Wasser anzufangen. Man nimmt den Mund voll
Wasser, und fährt dann fort wie oben beschrieben: Das Wasser
in einem dünnen Strahl aus dem Mund pressen und gleichzeitig
kurz durch die Nase einatmen. Alles nur eine Frage der Übung
... hoppla! - verschluckt euch nicht :)
|
|
Hat man sich für ein passendes Dijeridu entschieden,
stellt sich natürlich die Frage: Wie bekomme ich das unhandliche
Teil denn nun nach Deutschland?
Transport im Flieger:
Ein
einfacher Transportweg ist es das Teil einfach im Flieger mitzunehmen.
Auf jeden Fall sollte es dazu sehr gut verpackt sein. Am besten
eignet sich dazu Noppenfolie, die dicht und in mehreren Lagen
um das Instrument gewickelt wird.
Entweder man geht das Risiko ein und gibt es als normales Gepäck
auf, oder aber man nimmt es als Handgepäck in den Flieger
mit, was von den meißten Fluglinien geduldet wird. Während
des Fluges wird es dann vom Personal ordnungsgemäß
verstaut.
Versand via Händler:
Viele Händler bieten mittlerweile an, das
Instrument gleich direkt nach Hause zu versenden. Dabei sollte
man natürlcih dafür sorgen, daß auch wirklich
das gekaufte Instrument verschickt wird. Dies kostet incl. Zollabfertigung
dann zwischen AU$50,- und AU$100,-, dauert ca. 10 Tage und ist
damit der wohl angenehmste Weg das Instrument nach Hause zu
bekommen. Auch hier sollte man darauf achten, daß das
Instrument sehr gut verpackt wird, und das es möglichst
als Kunstwerk deklariert wird, um Einfuhrzoll zu sparen.
Am besten man läßt das Instrument gleich beim Kauf
entsprechend Verpacken und beschriften.
Zoll:
Wie jede eingeführte Wahrer über einem
Wert von DM300,- muß natürlicha auch ein Dijeridu
verzollt werden. Wenn möglich (falls z.B. es bemalt ist),
sollte man aber versuchen es als Kunstwerk und nicht als Musikinstrument
zu deklarieren, denn auf diese Weise spart man einiges an Einfuhrzoll.
Zudem kann bei der Zollabfertigung eine Carantaineüberprüfung
durchgeführt werden. Da Dijeridus ursprünglich aus
von Termiten ausgehöltem Holz bestehen, kann es durchaus
vorkommen, daß noch Reste dieser Insekten im Holz zu finden
sind. In diesem Fall kann das Instrument schlimmstenfalls konfisziert
werden, was aber selten vorkommt. Man sollte daher darauf achten,
daß das Instrument vom Hersteller peniebel gereinigt wurde.
|
|