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EtappenlisteSeiten durchsuchen Story 02/2: Simpson Desert

 

Entfernung: 525 + 725 km
Reisedauer: 4 - 10 Tage
Strecke:
Mount Dare HS. => Dalhousie Hot Springs => French Line => Birdsville => Rigg Road => Dalhousie Hot Springs => Mount Dare HS.


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Termitenhügel in den Grasmeeren der Tanami Wüste, WAWir sind gerade von der Canning Stock Route über den Tanami Track gekommen und kümmern uns jetzt in Alice Springs, der Oase inmitten der riesigen Wüste im Zentrum des fünften Kontinents um uns und unser Material: meine KTM 640 Marathon und den gemieteten Toyota Landcruiser 100 series. Ich bin mittlerweile nur noch mit zwei meiner ursprünglichen Begleitern im "Supportfahrzeug" unterwegs: Axel (den ich ja schon von meiner letztjährigen Tour her kenne) und seinem Kumpel Mark. Ruth, die Dritte im Bunde, hatte sich kurzerhand an unsere neuen australischen Freunde, mit denen wir die Canning bezwungen hatten angehängt, die direkt nach Darwin unterwegs waren, von wo aus auch Ruths Flieger zurück in die Heimat ging...

früh morgens in der Todd Mall, Alice SpringsNach der Canning ist das auch bitter nötig, wir gönnen uns zwei lockere Tage und den Fahrzeugen alle nötigen Ersatz- und Verschleissteile denn das nächste Abenteuer wartet schon auf uns: Die French Line, berühmt berüchtigte Route mitten durch die grösste Sandwüste des Kontinents: die Simpson Desert – und das bedeutet gut 1000 Dünen auf rund 550 km – wenn das nicht eine gehörige Portion Spass und Abenteuer verspricht!

Riss in der Windschutzscheibe des Landcruiserszunächste müssen wir uns aber unseren Proviant auffüllen, und uns noch um einen Riss in der Frontscheibe des Toyotas kümmern, der über Nacht bedrohliche Ausmasse angenommen hatte – nach einer kurzen Diskussion lässt sich aber der Vermieter dazu breitschlagen sie vor Ort ersetzen zu lassen; wie gut dass wir eine Full-Cover Ensurance genommen haben ;-)

Ansonsten geniessen wir die Vorzüge der Zivilisation und lassen es uns in der Melanka Lodge einem Backpacker unweit des Stadtzentrums gutgehen...

Während ich gegen abend noch die letzten Kleinigkeiten an meinem Moped schraube, hält ein bunt zusammengewürfelter Tross an der Ecke: Eine XR600, eine DR650 eine XR400 und eine Dominator – recht vollbepackt und offensichtlich gerade frisch von der Piste – da muss ich mich natürlich dazugesellen und 'ne Runde klönen!

Alice SpringsWie sich kurz darauf herausstellt sind die vier ebenfalls auf dem Weg durch die Simpson Desert. Aber die Voraussetzungen sind vielleicht ein wenig ungünstig: der DR Fahrer hat gerade erst von 3 Monaten seinen Führerschein gemacht, der Dominator Fahrer hofft, das seine Mühle noch bis zum Ende der Reise durchhält, und der XR400 Fahrer ist auf seiner ersten Offroad-Fernreise. Der Einzige, der zu wissen scheint auf was er sich da einlässt ist der XR600 Fahrer, seines Zeichens Motorrad Mechaniker. Wir fachsimpeln also über Motorräder und vor allem die Strecke, und ich versuche die vier zu überzeugen, dass sei doch ein wenig mehr Sprit und Wasser für diese sehr sandige Strecke mitnehmen sollten – aber ich bleibe natürlich ohne Erfolg: "No worries Mate – she'll be right!" typisch australisch eben...

Sonnenuntergang über Alice Springs, NTDann stossen Mark und Axel zu uns, die gerade vom Einkaufen kommen; aber auch mit dieser Verstärkung können wir die vier nicht überzeugen. Abends beim Bier fassen wir drei dann einen Entschluss: "Lasst uns extra viel Wasser und zwei Kanister Sprit extra mitnehmen ich hab so'n Gefühl, dass wir die vier unterwegs treffen werden! Und zur Abwechslung ist's doch auch mal was schönen, wenn man ein paar Aussies helfen kann!


 

Red Center AustraliaTags drauf Bunkern wir also sicherheitshalber etwas mehr Vorräte und machen uns auf zu einen besonderen Leckerbissen, denn auch diese Strecke musste ich bislang immer wieder meiden: den Finke Desert Race Track, der dem Bahndamm der alten Ghan Railroad von Alice bis nach Finke folgt. Berühmt berüchtigt für seine mörderischen Bodenwellen und die tausende von Eisenbahnnägeln die auf dem alten Damm noch herumfahren und für üble Reifenschäden sorgen sollen – aber was Solls, wir freuen uns schon mächtig auf die Herausforderung...

Uralte Felsgravouren der AboriginesDavor heisst aber noch bei einer Heiligen Stätte der Aborigines Fels-Gravouren zu bewundern. Und als ob wir nicht schon genügend schräge Vögel auf unserer Reise getroffen hätten steht da plötzlich mitten in der sengenden Sonne der Wüste ein Anhalter in der Gegenrichtung – der Bursche sieht zu alle dem nicht gerade vertrauenerweckend aus, aber ich halte trotzdem für ein paar Worte an und sehe, ob er alles hat was er hier in der Wüste braucht: genügend Wasser.

Abzweig zum Finke Race TrackDann geht auch schon ein recht unscheinbares Wegchen von der breiten Piste ab: der Old Ghan Railway Heritage Trail oder, für jeden der es besser weiss: der Finke Desert Race Track! die ersten Kilometer sind noch problemlos zu meistern, aber dann kommen wir auf die alte Trasse der Ghan Railway, und da fängt der Spass so langsam an!

Trasse der Old Ghan Railroad Dazu sollte man folgendes Wissen: Das Finke Desert Race (bei dem ich bei meiner ersten Motorradtour zufällig den Prolog gesehen hatte) gilt als das härteste Wüstenrennen Australiens. Einmal im Jahr fahren ein Haufen Verrückte mit Geschwindigkeiten bis zu Tempo 200 über diese Trasse; am ersten Tag vom Flughafen von Alice nach Finke und am Tag drauf wieder zurück. Wie hart dieses Rennen tatsächlich ist, sollten wir uns bald ausmalen können. Fährt man nämlich diese Strecke so hat man zwei Möglichkeiten:

die Überreste des BahndammsErstens, die einfachere, aber dennoch Materialmordende Variante: immer auf dem Bahndamm nach. Hört sich leichter an als sie ist, denn sie wird nicht gewartet und ist daher von übelstem Wellblech überzogen, und an mancher Stelle fehlt das meiste der Trasse.

Zweitens, die eigentliche Rennstrecke, doch hier kapituliert man bald, denn das bedeutet 250 km Buckelpiste, mit Buckeln von ein bis anderthalb Metern Höhe, die ca. 3-5 Meter Teilnehmer des Finke Desert Races, Alice Springs, NTauseinander liegen– für unsere, auf Langstrecke optimierten Fahrzeuge einfach unschaffbar: wir tuckern mit Tempo 20 immer wieder mal zum Spass ein kurzes Stück entlang. Nicht zu fassen dass hier Motorräder und Allrad-Buggys mit bis zu Tempo 200 durchbrettern – im wahrsten Sinne des Wortes: von Spitze zu Spitze; was wir im Kleinen auf dem Wellblech praktizieren, nämlich genau so schnell zu fahren, dass man nicht in die Senke zwischen die einzelnen Hügel kommt, machen die Profis hier par excellence. Kein Wunder also, dass selbst die grollen Rallye Fahrer der Welt hier meist an den Lokalmatadoren scheitern!

Alter Wasserturm am Rande der Ghan TrasseWir nehmen's also lieber ein wenig lockerer und machen an den alten, verfallenen Stationen Halt. Der alte Ghan, die Eisenbahnroute zwischen Adelaide und Alice führte bis in die 70er über diese Trasse, bis sie dann ca. 100 km weiter nach Westen, auf die andere Seite des Stuart Highways verlegt wurde. Heute hat hier alles nur noch Museumswert und ist allemal für einen Photostop gut...

Uralte Felsgravouren der AboriginesDavor heisst aber noch bei einer Heiligen Stätte der Aborigines Fels-Gravouren zu bewundern. Und als ob wir nicht schon genügend schräge Vögel auf unserer Reise getroffen hätten steht da plötzlich mitten in der sengenden Sonne der Wüste ein Anhalter in der Gegenrichtung – der Bursche sieht zu alle dem nicht gerade vertrauenerweckend aus, aber ich halte trotzdem für ein paar Worte an und sehe, ob er alles hat was er hier in der Wüste braucht: genügend Wasser.

Abzweig zum Finke Race TrackDann geht auch schon ein recht unscheinbares Wegchen von der breiten Piste ab: der Old Ghan Railway Heritage Trail oder, für jeden der es besser weiss: der Finke Desert Race Track! die ersten Kilometer sind noch problemlos zu meistern, aber dann kommen wir auf die alte Trasse der Ghan Railway, und da fängt der Spass so langsam an!

Trasse der Old Ghan Railroad Dazu sollte man folgendes Wissen: Das Finke Desert Race (bei dem ich bei meiner ersten Motorradtour zufällig den Prolog gesehen hatte) gilt als das härteste Wüstenrennen Australiens. Einmal im Jahr fahren ein Haufen Verrückte mit Geschwindigkeiten bis zu Tempo 200 über diese Trasse; am ersten Tag vom Flughafen von Alice nach Finke und am Tag drauf wieder zurück. Wie hart dieses Rennen tatsächlich ist, sollten wir uns bald ausmalen können. Fährt man nämlich diese Strecke so hat man zwei Möglichkeiten:

die Überreste des BahndammsErstens, die einfachere, aber dennoch Materialmordende Variante: immer auf dem Bahndamm nach. Hört sich leichter an als sie ist, denn sie wird nicht gewartet und ist daher von übelstem Wellblech überzogen, und an mancher Stelle fehlt das meiste der Trasse.

Zweitens, die eigentliche Rennstrecke, doch hier kapituliert man bald, denn das bedeutet 250 km Buckelpiste, mit Buckeln von ein bis anderthalb Metern Höhe, die ca. 3-5 Meter Teilnehmer des Finke Desert Races, Alice Springs, NTauseinander liegen– für unsere, auf Langstrecke optimierten Fahrzeuge einfach unschaffbar: wir tuckern mit Tempo 20 immer wieder mal zum Spass ein kurzes Stück entlang. Nicht zu fassen dass hier Motorräder und Allrad-Buggys mit bis zu Tempo 200 durchbrettern – im wahrsten Sinne des Wortes: von Spitze zu Spitze; was wir im Kleinen auf dem Wellblech praktizieren, nämlich genau so schnell zu fahren, dass man nicht in die Senke zwischen die einzelnen Hügel kommt, machen die Profis hier par excellence. Kein Wunder also, dass selbst die grollen Rallye Fahrer der Welt hier meist an den Lokalmatadoren scheitern!

Alter Wasserturm am Rande der Ghan TrasseWir nehmen's also lieber ein wenig lockerer und machen an den alten, verfallenen Stationen Halt. Der alte Ghan, die Eisenbahnroute zwischen Adelaide und Alice führte bis in die 70er über diese Trasse, bis sie dann ca. 100 km weiter nach Westen, auf die andere Seite des Stuart Highways verlegt wurde. Heute hat hier alles nur noch Museumswert und ist allemal für einen Photostop gut...

Wüstenlandschaft am WegesrandDie Belastung für das Material ist auf dieser Strecke schon extrem – entweder Buckelpiste oder übelstes Wellblech – wir entscheiden uns meist für's Wellblech, aber das Material muss bei Tempo 100 für uns leiden.
Irgendwann haben wir dann doch den Grund dafür erreicht, warum ich bei meinen beiden vorherigen Touren diese Route nie nehmen konnte: den Finke River. Bisher hatte er immer Wasser geführt, und nun, wo das Flussbett trocken ist, können wir uns gut ausmalen, was eine Durchquerung bei Wassertiefen im günstigsten Fall von bis zu 80 cm bedeutet: der Untergrund besteht komplett Sand und feinem Kies. Wenn er Wasser führen würde, hätte man selbst mit dem Allrad echte Schwierigkeiten durchzukommen, und dann auch noch bei der Wassertiefe und Strömung mit dem Motorrad da hindurch – das wäre purer Leichtsinn.

trockenes Flussbett des Finke RiversAber heute ist alles trocken und während ich auf den Toyota warte versuche ich mir vorzustellen wie das wohl aussehen mag, wenn dieses knapp einen Kilometer breite Flussbett dann tatsächlich mal komplett mit Wasser gefüllt ist – so viel steht fest: Die Furt lässt sich dann nicht mehr passieren!

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updated: 19.8.2003
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