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Motorrad
per Luftfracht
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Die sicherste Möglichkeit, wenn
man ganz genau wissen will, was für Material man auf die Tour
mitnimmt, ist sicherlich, das eigene Moped mitzunehmen.
Auf diese Weise kann man natürlich
problemlos alles zu Hause optimal vorbereiten, man umgeht dabei
das Risiko in Oz schlechtes Material einzukaufen, und man hat
(bei guter vorheriger Planung) keinen Zeitdruck bei An- und Abreise
(Man muß allerdings Zeit für Zulassungsformalitäten
und Abholung einkalkulieren, was aber i.d.R. innerhalb von ein
bis zwei Tagen erledigt ist).
Luftfracht
hat
entscheidende Vor- und Nachteile
Sie ist zum einen sehr schnell und vergleichsweise einfach zu
organisieren (zumal, wenn man alles über spezialisierte Speditionen
abwickeln läßt)
zum andern ist Luftfracht aber auch recht teuer...
Beim Transport per Luftfracht sind
die folgenden Dinge zu berücksichtigen:
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Kalkulationsgrundlage ist
das Volumengewicht, dabei geht das Volumen mit einem
Faktor von 1/6 ein (es spielen also sowohl Volumen als auch Gewicht
eine entscheidende Rolle).
Berechnungsformel für das Volumengewicht
Xvol [m3/Kg]:
Xvol
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=
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Länge/cm x Höhe/cm x Breite/cm
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6000
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Oder anders ausgedrückt: ist das Volumengewicht
nach obiger Formel größer als das Gewicht, so ist das
Volumengewicht Grundlage für die Transportkosten.
Will man Kosten sparen, so bedeutet das also,
daß die Mühle möglichst klein verpackt werden
muß - ein unbehandeltes Motorrad ist einfach zu sperrig.
Oftmals kann man die Kosten deutlich reduzieren, indem man:
- den Lenker abschraubt
um die Breite deutlich zu reduzieren
- das Vorderrad ausbaut
um die Länge deutlich zu reduzieren
- den Windschutz abschraubt
um die Höhe weiter zu reduzieren
- eventuell sogar beide Räder ausbaut
und den Rahmen aufsitzen läßt
besonders bei hochbeinigen und vergleichsweise leichten
Enduros kann dies zu einer drastischen Reduzierung des Volumens
führen. Meist muß man dann auch die Federelemente
leicht spannen, da sonst nicht der Rahmen sondern Gabel und
Schwinge aufsitzen. Dazu setzt man die Achsen wieder ein und
spannt jeweils einen Spanngurt zwischen Achse und Rahmen.
Das Gewicht ist meist erst
dann entscheidender Faktor, wenn die Mühle extrem platzsparend
verpackt ist, und noch zusätzlich Ausrüstung mit- gesendet
werden soll.
Als Beispiel für das Einspaarpotential hier
einmal die Vergleichsdaten meiner KTM Marathon:
In
ihrer vollen Pracht benötigt sie in etwa ein Volumen von
250cm x 95cm x 160cm bzw. 633kg volumenäquivalent.
Durch Abschrauben des Lenkers kann diese auf
gut 367kg volumenäquivalent reduziert werden.
Baut
man die Räder aus, demontiert man den Lenker und die Frontverkleidung,
so kommt man auf ein reduziertes Packmaß von 215cm x
55cm x 110cm bzw. 216kg volumenäquivalent.
Dies bedeutet also eine Reduzierung des Volumens
und damit in etwa der Transportkosten um den Faktor 3.
Zusätzliche
Kosten:
- Carnet de Passage
(€140,- / €220,-)
- Transportversicherung (€50, bis €200,-
je nach Maschine)
- Transportkiste
- Begasung der Transportkiste (AUD 150,-)
- Quarantäne-Reinigung der Maschine
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Prinzipiell kann man also zwischen zwei Transportvarianten
unterscheiden:
Das Rundum-Sorglos-Paket (€2300,- ...
3500,-):
Das Motorrad wird einfach (ohne großes
Demontieren) auf einer spezielle Palette verzurrt das
geht ruck-zuck, hat aber den Nachteil, daß eine sehr großes
(= sehr teures) Volumen eingenommen wird.
Günstigste Anbieter:
Fly&Bike, GS Sportreisen
Planungsdauer: ca. 4 Wochen vor Abflug
Kompakt & Günstig (ca. €1800,-):
Das Motorrad muß auf möglichst kompakte
Form gebracht und in eine selbstangefertigte Transportkiste
verpackt werden.
Günstigste Anbieter: Sound
Moves, MBS Air Cargo
Planungsdauer: ca. 2 Wochen vor Abflug
(Kalkulationsgrundlage für Preisbeispiele: KTM Adventure,
250kg (Moped + Kiste + Ausrüstung), Kistenmaße: 220x55x120cm,
für die Strecke Frankfurt-Perth-Frankfurt)
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Kosten Stand Sommer 2002:
(Kalkulationsgrundlage für Preisbeispiele: KTM
Adventure, 260kg (Moped + Kiste + Ausrüstung), Kistenmaße:
218cmx56cmx122cm, für die Strecke Frankfurt-Perth-Frankfurt)
Papiere:
- International Fahrzeugpapiere: €10,20
- Carnet de Passages: €140 (€220 für
nicht ADAC Mitglieder)
- Internationaler Führerschein: €12,80
Karlsruhe - Frankfurt - Perth:
- (Transport Karlsruhe - Frankfurt - Karlsruhe:
€120,-)
- Luftfracht inkl. allerr Frachtpapiere &
Kosten am Flughafen Frankfurt: €
855,00
Perth (Zoll + Zulassung):
- Zoll & Quarantaine: AU$ 110,- + AU$ 30,-
- 24h Zulassung: AU$ 13,-
(um bei der Zulassungstelle vorfahren zu können)
- Tauglichkeitsuntersuchung (TÜV): AU$ 32,-
- Zulassung inkl. Personenhaftpflicht für
6Monate: AU$ 80,-
Perth - Frankfurt - Karlsruhe:
- Fright: AU$ 1183,-
- War Risk: AU$ 46,-
- Fuel Surcharge: AU$ 39,-
- Qantas Security Fee: AU$ 15,-
- Airwaybill Fee: AU$ 25,-
- Agency: AU$ 30,-
- Haz Docs: AU$ 100,-
- Qantas Haz Fee: AU$ 42,-
- Cartage: AU$ 25,-
- Summe: AU$ 1505.-
Gesamtkosten Transport, Papiere & Zulassung:
- €1239,-
(+ €1500 Kaution für Carnet de Passages)
- AU$ 1770,-
Nicht gerade ein billiges Vergnügen
vielleicht sollte ich mir nächstes Mal doch noch mal die
Alternative mit ner neu gekauften KTM durch den Kopf gehen lassen...
;-)
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Transportkiste:
Viele
Speditionen und Airlines verlangen, daß das Motorrad in
eine spezielle Kiste verpackt wird. Hierfür baut man sich
entweder selbst eine aus Latten bzw. OSB-Platten, oder aber man
geht beim nächsten Händler vorbei, und fragt nach einer
passenden Transportkiste einer Neumaschine.
Die
kompakteste Bauform erhält man, wenn beide Räder ausgebaut
werden, der Lenker und die Frontverkleidung abgeschraubt werden
und das Motorrad auf dem Rahmen aufliegt (bei Enduros müssen
dazu i.d.R. die Federelemente leicht gespannt werden: Achsen wieder
einsetzten, und dann mit jeweils einem Spanngurt die Federelemente
so lange spannen, bis die Mühle stabil steht...)
Bei
Holzkisten muß zusätzlich eine Bescheinigung über "Sauberkeit"
der Holzkiste beigefügt werden (wegen der befürchteten Einschleppung
seltsamer Insekten). Die Imprägnierung/Säuberung muß dafür
theoretisch amtlich beglaubigt werden. Ohne
Beglaubigung kann es in Australien nötig werden, die Kiste
zu begasen was um die AUD 150,- kostet. Ob das allerdings überhaupt
nötig ist, liegt im Ermessen des Zollbeamten vor Ort.
Ich
hab mir eine Hi-Tech Kiste gebaut - wiederverwendbar, kompakt
lagerbar und mit allem drum und dran nur ca. 40kg. -
Den Transport nach Oz und zurück hat sie einwandfrei überstanden,
ob es wirklich an der Konstruktion lag oder aber am guten Willen
der Staplerfahrer, wird sich zeigen bei den nächsten touren
noch erweisen müssen...
Eine durchaus überlegenswerte Alternative
sind original Transportkisten der Hersteller (Nein, gar nicht
erst bei Eurem KTM-Händler anfragen; KTM hat ein spezielles
Mehrweg Kistensystem. Die rücken sie zum einen nicht 'raus,
und zum anderen sind sie ohnehin viel zu schwer und zu groß...).
Andere Hersteller (beispielsweise Susuki) verwenden hingegen Kisten
aus gefalztem Blech, in die dann auch schon die nötigen Aufnahmen
für die Vorderachse usw. eingearbeitet sind. Die wiegen dann
deutlich weniger als ihre massiven Sperrholzäquivalente,
allerdings bieten sei mangels Seitenblech keinen wirklichen Schutz
vor unachtsamen Staplerfahrern...
Spezialpalette:
Manche
Speditionen (z.B. GS-Sportreisen)
und Airlines stellen aber auch spezielle Metall-Paletten in verschiedenen
Größen bereit, auf der man die Mühle dann verspannen
kann.
Das ist natürlich eine sehr angenehme Alternative, da man
sich um all den Kistenkram nicht mehr kümmern muß,
und die Palette für die Dauer des Aufenthalts vom Spediteur
gelagert wird (das kann je nach Dauer allerdings mit zusätzlichen
Kosten verbunden sein).
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Das Moped samt Kiste muß
absolut sauber sein!!!
Aufgrund der extrem restriktiven Quarantänebestimmungen
bei der Einfuhr von Gütern nach Oz darf absolut kein
Dreck am Moped zu finden sein! Auch nicht im Reifenprofil!
Zudem gilt:
- Ein Restinhalt Benzin darf i.d.R. im Tank verbleiben
- die Batterie muß abgeklemmt und isoliert sein
- nichts darf verschlossen sein (Koffer, Lenkschloß
o.ä.)
- das Gepäck darf keine Gefahrgüter enthalten
(Kettenspray, Druckpatronen f. Reifenpannenset o.ä.)
- Kopien aller Papiere
müssen beigefügt sein (Kfz-Schein/-Brief, Reisedokumente,
Ansprechpartner in OZ mit Tel.-Nr. und Adresse usw.)
Aktuelle Infos zu den Evergreens: Foot and
Mouth Disease (Maul- und Klauenseuche) und Mad Cow Disease
(BSE) findet Ihr unter:
Offizielle Infos zu den Cleanliness Standards
findet Ihr unter:
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- Der Transport der Maschine selbst dauert i.d.R.
3 Tage. Zu den großen australischen Flughäfen bestehen
normalerweise tägliche Flugverbindungen, d.h. das Motorrad
ist ein bis zwei Tage länger unterwegs als man selbst.
- Das Verladen (bzw. Abholen) des Motorrades
kann i.d.R. nur werktags erfolgen!
- Mit der Spedition sollte man sich sicherheitshalber
spätestens 4 Wochen vor Abflugtermin in Verbindung setzten.
Die reine Abwicklung als Luftfracht (Modell 2) kann zur Not
auch erst 10 Tage vor Abflug in Auftrag gegeben werden.
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All
Inclusive Anbieter:
Spezialisierten
Speditionen:
- DHL Danzas
Herr Martin Schweizer
069-130-170-42
Martin.Schweizer@dhl.com
- MBS Air Cargo GmbH
Welserstrasse 10
51149 Köln
Tel: 02203 / 93 38 52
Tel: 02203 / 93 38 41 43
Fax: 02203 / 93 38 92
MSK-Motorsport Logistic
- Häring
Häring Aircargo GmbH & Co. KG
Rhein Main Flughafen
Cargo City Süd, Geb. 638 D
60549 Frankfurt am Main
Tel.:069-6950030
Fax: 069-69500321
mail.fra@haering.de
Stuttgart:
Raiffeisenstraße 16
70794 Filderstadt - Bonlanden
Tel.: 0711-77055117
str@haering.de
- In Time Forwarding & Courier
Air Cargo Centre Bldg . 148
22335 Hamburg / Germany
Tel: 040-50751013
Fax:
040-50751657
ojk@intime-ham.com
Fluggesellschaften:
- Singapore
Air Lines
Singapore Air Cargo
Frankfurt Airport Building,
Cargo-City-South
Bldg 534 Room 7070
60549 Frankfurt
Tel: 069-69046831
Fax: 069-69045221
- Lufthansa
Lufthansa Cargo AG
Lufthansa Cargo Center
60549 Frankfurt/Main
Tel: 069 / 69 69 30 30
Fax: 069 / 69 16 53
- LTU
- Qantas
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