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KFZ-Zulassung
in Australien
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Egal ob in Australien
gekauftes oder von Übersee (vorübergehend) eingeführtes
Fahrzeug, vor einem Problem steht man zunächst:
Wie lasse ich denn mein Fahrzeug in Australien zum Straßenverkehr
zu?
Vorab ein Tipp:
Alle Formalitäten sind in WA, NT und
SA deutlich einfacher als in den übrigen, dichter
besiedelten Staaten. Dies macht sich vor allem bei der (vorübergehenden)
Einfuhr von Fahrzeugen deutlich bemerkbar; Lässt es sich
also einrichten, dann beginnt man die Reise der Einfachheit
halber besser in einem dieser drei Staaten...
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Die Zulassungskosten sind natürlich ein leidiges
Thema. Je nach Territorium ergeben sich dabei folgende Kosten
(Infos zur Zulassung eines australischen Motorrades finden sich
hier):
- Zoll-Einfuhrkaution
Bei Einfuhr des Bikes müssen 24% des vom Zollbeamten geschätzten
Marktwertes hinterlegt werden, die man bei der Ausfuhr des Bikes
wieder zurückerhält.
- oder Carnet
de passage
erhält man z.B. beim ADAC für Mitglieder DM250,- sonst
DM400,- plus Kaution
- Tauglichkeitsprüfung
Ein Ingenieurbüro muß die Fahrtauglichkeit überprüfen.
Das sog. Engineers Certificate kostet ca. DM800,-
- Australische Fahrgestellummer
Nur mit obigem Engineers Certificate bekommt man die sog. Compliance-plate.
Diese kostet ca. DM80,-
- Zulassung/Versicherung für
Personenschäden
Mit dieser Complains-Plate kann man das Bike dann versichern
(Pflicht); Preis so um die DM400,- pro Jahr.
Eine Personenschutz-Pflichtversicherung ist in den Zulassungskosten
enthalten. Sie versichert alle Unfallschäden und deren
Folgen an anderen Personen (also ausschließlich
Personenschäden!!!), falls man selbst (Teil)Schuld am Unfall
hatte.
- Haftpflicht/TK/VK
Eine Third Party Insurance
(entspr. unserer Haftpflicht) versichert zusätzlich Sachschäden,
die durch eigenes Verschulden an anderen Fahrzeugen entstehen
(sie ist keine Pflichtversicherung).
Zudem gibt es noch Teilkasko (Third Party & Theft) und
Vollkasko (Full Comprehensive)Versicherungen, die das eigene
Fahrzeug im entsprechenden Rahmen wie die Versicherungen
hierzulande versichern.
Generell ist zumindest eine Haftpflichtversicherung
(in Oz keine Pflicht wie in DE) zu empfehlen, wenn man
sich nicht sofort und unmittelbar mit dem Moped sozusagen "auf
den Acker" macht. Dumm laufen kann's (man beachte den Linksverkehr!)
ja immer mal schnell und dann zahlt man halt entsprechend aus
eigener Tasche für anfallende Reparaturen anderer Leute
Dinge...
Wer will, kann beim RAC (austral. Automobilclub)
eine Vollkasko oder eine Sachschadens-Haftpflichtversicherung
abschließen - die ist allerdings als Touri nicht ganz
billig (bei einem 2 Jahre alten Moped, Versicherungssumme AU$15000,-
wären das pro Jahr AU$2960 die erstmal komplett zu zahlen
sind. Man kann die Versicherung jedoch vorzeitig kündigen
und bekommt dann die Prämie Anteilsweise, abzüglich
14% Cancelation Fee, rückerstattet).
Der RAC ist so ziemlich der einzige Versicherer, der Touristen
überhaupt versichert (ADAC Mitglieder bekommen leider keine
Vergünstigung)
Wer längere Zeit in Oz ist und kein Touri-Visum
hat, sollte sich aber vor Ort erkundigen, denn andere Versicherer
verlangen oft nur ein Drittel des RAC Tarifs. Die Prämien
variieren auch sehr mit dem Alter der Fahrers. In WA habe ich
dabei mit Swann Insurance gute Erfahrungen gemacht.
Das mit Swann Insurance geht normalerweise auch problemlos und
unmittelbar bei manchen Mopedhändlern (z.B. Honda-Shop
in Perth/Midland), wo man mit ein bißchen gutem Willen
einen kleinen Discount raushauen kann;) Die Vertragsdauer der
Versicherung geht nur halbjahres- oder jahresweise, man kann
jedoch auch bei vorzeitiger Kündigung einen Teil der Prämie
zurückerhalten.
Es ist in Oz auch nicht wie in DE daß
jeder Autoversicherer automatisch auch Motorräder versichert,
das sind wiederum nur ausgewählte Versicherungen, die das
machen.
Zu beachten ist bei Versicherungen in Oz allgemein auch noch,
daß nicht alle Versicherungen Schutz für ganz Australien
bieten - also: genau nachfragen!
TIP:
In Victoria und New South Wales gelten es sehr strikte Bestimmungen
in Bezug auf Zulassung und Einfuhr eines Fremdfahrzeuges, die
zudem penibelst eingehalten werden. Hinzu kommen u.U. Wartezeiten
von bis zu einer Woche.
In WA oder in den NT hingegen ist die Zulassung eine relativ unkomplizierte
Sache .
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TIP:
Die kostengünstige, einfache und
schnelle Alternative zur nationalen Zulassung:
Antrag auf:
"Permit to Drive an Unregistered
Motor Vehicle"
als
"Overseas Visitor"
Abgesehen von der oben genannten regulären
Zulassung in Oz gibt es jedoch eine deutlich einfachere und
vor allem preisgünstigere Alternative:
Dazu muß das Fahrzeug für die Dauer
des Aufenthaltes in Deutschland angemeldet bleiben.
Bei Vorlage des internationalen
Fahrzeugscheins (erhältlich bei der Zulassungsstelle)
samt Carnet de Passage
kann das Fahrzeug auch ohne australische Registrierung gefahren
werden.
- Dazu braucht man zunächst von der Zulassungsstelle
eine vorläufige Erlaubnis das Fahrzeug vom Flughafen/Hafen
zur Zulassungs bzw. Prüfstelle fahren zu dürfen (kostet
AU$16,- und ist 48h gültig). Damit fährt man zur Prüfstelle
(meist direkt neben der Zulassungstelle, in Perth beispielsweise
in East Perth gleich hinter der Polizeistation oder näher
beim Flughafen in Midland/ 3,Victoria STR).
- Dann holt man die Mühle vom Flughafen
ab. Dort muss man durch den Zoll und die Quarantäne.
Von beiden Behörden muß ein Vertreter beim Auspacken
anwesend sein und sein OK geben. (Die Koordination kann ein
wenig nervig werden - bei mir hat das zum Glück die Spedition
organisiert und ich musste nur noch alles Auspacken).
Dem Quarantänebeamten reichte es vollkommen aus, dass meine
Mühle in Deutschland ordentlich abgedampft worden war.
Zudem waren die Reifen ungefahren, und die Zusatzausrüstung
absolut sauber. Selbst meine Crosstiefel kamen ohne Beanstandung
durch :-)
Hilfreich für den Zoll ist eine detaillierte Packliste
(Englisch), falls noch zusätzliche Ausrüstungsgegenstände
mit transportiert wurden.
(Diese ganzen Formalitäten haben bei mir AU$230,- gekostet...)
- Dann gehts zur Prüfstelle wo das
Moped geprüft und dann begutachtet wird (kostet
AU$38,-): Der Prüfer trägt alle Fahrzeugdaten ein
(wichtig dabei: Rahmen- und Motornummer müssen zugänglich
sein), überprüft die Funktion von Lichtern Bremsen
usw. und dreht eventuell ne Runde, und schaut, ob die Reifen
wohl strassenzugelassen sind (bei mir hat meine Versicherung,
daß dem so ist, vollkommen ausgereicht ;-)
- Danach gehts dann zur Zulassungsstelle
woman die Registration Fee bezahlt (ca. AU$70,- pro halbes
Jahr), die schon die Personenhaftpflichtversicherung beinhaltet.
Man behält das deutsche Kennzeichen und muß nur die
erhaltene Papiermarke gut sichtbar anbringen (normalerweise
kann man für AU$4,- ne Kunststoff-halterung dafür
direkt in der Zuslassungsstelle kaufen...)
- ...und dann kann's auch
schon losgehen ;-)
Gut geplant kann das Ganze in 'nem Tag über die Bühne
gehen und kostet incl. Zoll und Quarantäne ca. AU$350,-
Weitere Infos finden sich beim AAA
(Australian Automobile Association). Dort finden sich auch
die Adressen
der Zulassungstellen der verschiedenen Staaten.
(Tipp von Peter: www.motorcycle-Adventure.de
)
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Fahrzeuge müssen in Australien jährlich
(oder halbjährlich) zugelassen werden.
Die Zulassung (Registration o.a. kurz: Rego) enthält
dabei die Personenhaftpflicht Versicherung. Alle zusätzlichen
Versicherungen müssen getrennt abgeschlossen werden (3rd
Party insurance) falls man das denn für nötig hält...
Beim Kauf einer Maschine ist also folgendes zu
tun:
- Man muß das Motorrad auf den eigenen
Namen zulassen. Die Zulassung enthält wie gesagt eine Personenhaftpflicht
und das Nummernschild, falls es sich um eine neue Zulassung
handelt.
Für ein Motorrad kostet diese Zulassung ca. AU$75
pro halbes Jahr.
- Beim Verkauf wird eine Gebühr von
3% des Kaufpreises fällig. Dieser offizielle Verkaufspreis
muß in das Verkaufsdokument eingetragen werden (Vordrucke
gibt's bei jeder Zulassungsstelle, der Verkäufer hat diese
aber sicherlich schon). Meist wird daher um Gebühren zu
sparen der offizielle Verkaufspreis deutlich geringer eingetragen
als der tatsächliche.
- Je nach Bundesstaat (in WA beispielsweise nicht)
braucht man für das Fahrzeug dann noch ein Roadworthy
Certificate (Man muß zum Austral. TÜV). Dazu
muß man zu einer entsprechend aufgerüsteten Zulassungsstelle
wo das Fahrzeug überprüft wird.
War das Fahrzeug aber länger als 3 Monate nicht zugelassen
muß man auf jeden Fall über die "Pits"
Sprich: Muß man also das Fahrzeug überprüfen
lassen.
Alles in allem also kein wirklicher Aufwand. Der
ganze Papierkram ist meist innerhalb einer Stunde erledigt.
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