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EtappenlisteSeiten durchsuchen Story 02/1: Canning Stock Route (3)

 

Entfernung: ca. 1800km
Reisedauer: 7-18 Tage
Strecke:
Wiluna => Kunawarritji Aboriginal Community => Billiluna AbCom (Tanami Track) => Halls Creek


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Gruppenfoto mit unseren australischen FreundenAm nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam mit unseren australischen Reisegefährten ausgiebig und machen zum Abschied noch ein Gruppenfoto denn unsere geplante Reisegeschwindigkeit unterscheidet sich doch deutlich (noch wissen wir aber nicht, dass wir uns nicht zum letzten Mal sehen sollten...)

Die ersten wahren Dünen der CanningDa wir einen deutlich knapperen Zeitplan haben und die Australier ihre Fahrzeuge schonen wollen brechen wir früher auf und geben ein wenig mehr Gas als gestern, doch schon zwei Wells weiter, bei No. 11 haben sie uns auch schon wieder eingeholt. Die Landschaft wird nun zusehends sandiger: riesige Dünen und dazwischen kilometerweite ebene Grasflächen.

Dünenauffahrt - Stauf auf dr CanningDer Tag hat es für mein "Supportteam" durchaus in sich, denn heute stehen die ersten richtigen Dünen an. Und da meinen Mitfahrer ja allesamt noch keine wirkliche Dünenerfahrung im 4WD haben muss einiges Lehrgeld gezahlt werden. Besonders heikel ist dabei die Tatsache, dass Dünen auf der Canning oftmals in Zweier- oder Dreiergruppen auftauchen und es somit doppel- und Dreifachkämme gibt.

Hilfestellung bei der DünenauffahrtDas wiederum heisst, dass man kaum über die Kuppe gekommen ist und vor sich sieht dass es zwar nach unten geht, aber auf halbem Wege in einem tiefem Sandloch ein Richtungswechsel stattfinden muss und man gleich wieder zur nächsten Kuppe durchstarten muss – und das gänzlich ohne Anlaufstrecke. Erschwerend kommt noch hinzu, dass meist trotzdem eine recht lange Anlaufstrecke in Gegenrichtung existiert und man eigentlich einiges an Erfahrung braucht um in der kürze der Zeit abzuschätzen was denn nun die Anlaufstrecke (sprich eine Sackgasse) und was der eigentliche Track sein dürfte. Aber mein Supportteam meistert alle Hürden (auch mit Hilfe der Australier, die schon wieder aufschliessen) mit Bravour und alle haben reichlich Spass im riesigen Sandkasten de Canning zu wühlen...

Mittagspause im Schatten inmitten einem Meer von SanddünenGegen Mittag machen wir dann inmitten einer solchen kleinen Grasebene halt und gönnen uns ein wenig Ruhe in der angenehmen Wärme; nachdem die Sandpassagen mittlerweile schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit und natürlich auch Anstrengung benötigen dann allerdings lieber im Schatten der riesigen freistehenden Bäume...

Mitbringsel inmitten der Wüste: VerkehrszeichenSkurril sind auch die Mitbringsel die so mancher Reisende hier zurück lässt, kurz nach unsere Raststelle steht plötzlich mitten in der verlassensten Wüste Australiens ein Schild: Vorfahrt gewähren! Definitiv ein Anlass um gleich wieder 'nen Photostopp einzulegen ;-)
Immer wieder wechseln sich dicht bewachsene Gras und Buschebenen mit den zig-kilometer langen Dünenzügen ab.
Bei einer Bullduststelle bleib' ich doch glatt schon wieder mit dem Fuss in voller Fahrt an einem Ast Hängen – na Spitze: schon wieder auf dieselbe Stelle! wo der Fuss doch gerade wieder einigermassen benutzbar war!

Wrack eines ausgebrannten Landrovers am WegesrandWenig später zeugt ein anderes Mahnmal von den Gefahren, die bei einer solchen Reise natürlich auf alle Lauern: am Wegesrand taucht das Wrack eines alten Landrovers auf, der hier ende der 90er ausgebrannt ist; das Erstaunlichste an diesem dürfte jedoch die Tatsache sein, dass er tatsächlich in allen Karten der Canning verzeichnet ist!

Well 15 - Rastplatz im AbendlichtWir besichtigen die nahe Well und machen uns dann auf zu unserem heutigen Zeltplatz – einer weiteren Malerischen Well die im Licht der Abendsonne zur erholenden Übernachtung einlädt. Beim Abpacken bemerke ich die ersten Kampfspuren an meiner treuen KTM: da fehlt doch glatt das Blinkerglas hinten rechts – mir ist jedoch schleierhaft die ausgerechnet das passieren konnte...

Aussicht von einer Düne auf der CSRAuch der nächste Vormittag steht noch ganz im Zeichen der überwältigenden tiefroten Dünenlandschaft: ein faszinierender Anblick, geniale Aussichten auf das Umland und nicht zuletzt ein riesen Fahrspass!
Da lege ich doch gerne immer wieder Pausen ein um auf die 'etwas' langsameren 4WDs zu warten – welch eine Landschaft!

Dünenlandschaft auf der CanningGegen Mittag kommen wir dann an einem weiteren skurrilen Überbleibsel früherer Reisender entlang: Mitte der 90er hatte ein (unserer Meinung nach recht Verrückter) die Idee die Canning zu Fuss zu durchqueren. Um seine Ausrüstung und seinen Proviant transportieren zu können kam er auf die Idee einen leichten Wagen auf zwei Fahrradrädern mitzunehmen. Eine Idee die vielleicht für die steinigen Ertappen durchaus funktionierte aber offensichtlich hatte er nicht e feinen Sand der Dünen berücksichtigt und so musste er seinen ersten Versuch hier abbrechen; was ihn aber nicht davon abhielt das ganze noch mal, diesmal auch recht erfolgreich zu wiederholen...

Wettrennen auf einem Trolley mitten auf der CSRHier lernen wir auch die australische Herangehensweise an Geschichtsgut kennen, die offensichtlich keinerlei Berührungs-probleme kennt: denn Steve gibt Trev Erstmal Ne Rennrunde auf dem Wagen – eine Episode wie sie auf diese Reise typisch für die Vater-Sohn Beziehung zwischen den beiden werden sollte. Steve erzählt uns später, dass er für seinen Sohn für diese Reise extra eine Befreiung von der Schule organisiert hat; was in Deutschland ein echtes Problem ist ist in Australien gang und gebe: Die Lehrer ermutigen die Eltern geradezu ihre Kinder auf solche Reisen mitzunehmen. O-Ton der Lehrer: "Was er auf der Reise lernen wird, kann er in 10 Jahren auf der Schule nicht lernen!", einzige Auflage sind einige Schularbeiten und vor allem die Aufgabe ein Tagebuch zu schreiben...
Geröllstrecke auf der CanningUnd so hat Setze ganz bewusst seinem Sohn vielleicht das teuerste geschenkt, was er ihm bieten kann: 2 Monate Abenteuer in dem er seinen faszinierenden Heimatkontinent zusammen mit anderen erkunden kann und vor allem 2 Monate seiner Zeit – und das ganz bewusst zu einem Zeitpunkt kurz bevor sein Sohn beginnen wird seinen eigenen weg zu gehen.
Wir sind verblüfft von dieser Idee, zumal als er uns erzählt dass er etwas vergleichbares für jedes seiner 3 Kinder plant: für seine Tochter beispielsweise plant er in zwei Jahren eine riesige Angel-Resie, da diese ganz versessen aufs Fischen ist.
Sie überraschein einen doch immer wieder, diese Australier...


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tiefsandiges Bachbett, das als Weg genutzt wridDie Fahrt geht weiter und die Landschaft ändert sich einmal mehr: wir kommen auf ein recht felsiges Plateau. Dir kämpfen uns such Geröllabschnitte und durch tiefsandige Bachbetten. Dann fahren wir auf einer steinigen Ebene parallel zu einem Canyon entlang, die sich aufgrund ihrer vielen toten Bäume zu Holzmachen ideal eignet, zumal das Etappenziel heute Durba Springs eine kleine Oase inmitten der trockenen Einöde ist, in der es bekanntermassen kaum Brennholz gibt.

Pause zum HolzsammelnWir Beginnen also auf australische Weise unsere Brennholzvorräte aufzustocken; sprich: Mark holt seine Kettensäge und fällt damit kurzerhand nen toten Baum. Beim zerkleinern der toten Äste bin ich ein wenig zu übereifrig und rutsche beim Abschlagen eines Astes so ungünstig ab, dass ich mir einen dicken Splitter tief in die linke Hand ramme...

Steinschluchten nahe Durba Springs, CSRIch verarzte die Wunde notdürftig denn noch ist kein wesentliche Schmerz zu spüren... Das Gelächter ist gross: "Rainer, wir haben Dir doch den eindeutigen Auftrag gegeben das Holz zu finden. Von Sammeln und Zerkleinern hat keiner was gesagt! das Hags Du jetzt davon!"
Ja ja - wer den Schaden hat... Wir brechen also wieder auf, ich voraus. muss jedoch feststellen, dass wohl doch noch was in der Wunde sein muss, denn den Lenker kann ich mit der verletzten Hand nur schwer halten. Zudem läuft das Blut aus dem Handschuh. Ergo kurzer Halt und nachdem das Pflaster nicht halten will wird die Hand kurzerhand mit Gaffa-Tape bandagiert – das muss bis zum Abend reichen!

Rastplatz am Ende der ersten Schlucht Die Fahrt entlang der Schluchten die schliesslich in Durba Springs endet ist landschaftlich spektakulär. Riesige tiefrote Geröll-Hügel mit tiefen Schluchten säumen den Weg.
In eine davon biegen wir ein, in der Annahme wir wären schon am Ziel angelangt: der Track klettert Abbé- und abermals über riesige Geröllbrocken was sowohl für das Motorrad bei der langsamen Gangart, als auch für die schweren 4WDs eine echte Herausforderung ist. Irgendwann geht's dann nicht mehr weiter, und von einem malerischen Rastplatz kann keine Rede sein, wir kehren also um und dort erwartet uns auch schon Mark der sich sicher ist, dass wir ohnehin falsch abgebogen sind.

Billabong am Eingang von Durba SpringsAlso folgen Wir ihm weiter, diesmal auf dem richtigen Weg nach Durba Springs. Dort angekommen sind wir fasziniert von dieser kleinen Oase mit ihren lauschigen Ghost-Gum Hainen und den grossen Billabongs voller kühlem, klarem Wasser. Welch eine Einladung zum Baden.
Ich warte auf den Rest der Gruppe und zu allem Unglück fällt plötzlich auch noch mein Funkgerät aus und lässt sich partout nicht wiederbeleben – na das ist ja ein Spitzentag!

Als endlich alle angekommen sind, schlagen wir in der Nachmittagssonne schnell unser Lager auf – bei diesem Anblick und angesichts der Strapazen der letzten Tage lassen wir uns gerne zu einem Ruhetag in diesem kleinen Paradies überreden.
Zumal da wir zunächst mal das erste kühle Bier seit etlichen Tagen von unseren neuen australischen Freunden angeboten bekommen – so lässt sich leben; vielleicht sollten wir unsere Ausrüstung das nächste mal doch an die Landesgepflogenheiten Anpassen?!

Durba Springs, WAWir holen unsere Badesachen und wagen uns tiefer in die Schlucht hinein, wo laut der Nachbarn ein noch grösserer Billabong sein soll. Dieser entpuppt sich allerdings als saukalt, und wir sind eher ans Eisbaden erinnert, zumal die Sonne langsam tief steht, und es nachts immer noch merklich abkühlt. Zwar haben wir morgens kein eis mehr auf den Zelten wie nach den ersten beiden Nächten auf der Canning, dennoch wird es merklich kalt.

Nach dieser Erfrischung geht's ans Kochen und wir werden zu einer reichhaltigen Fleischmahlzeit eingeladen. Parallel zu den Vorbereitungen verschwinde ich in meinem Zelt und versuche mit einer über einer Flamme sterilisierten Pinzette den Holzsplitter aus meiner Hand zu befreien. Mit der Pinzette bekomme ich ihn aber einfach nicht zu greifen und nach einer viertel Stunde zentimetertiefen Suche in meiner Hand gehe ich zu gröberem Werkzeug über: eine Spitzzange muss her! Mit dieser wühle ich dann tief in der Wunde und kann es kaum fassen, das ich da unter grössten Schmerzen versuche zu greifen – das muss ein ganz hübscher Brummer sein!

aus meiner Hand befreiter HolzsplitterIrgendwann, nachdem mir meine sehr zuvorkommenden australische Freunde auch schon mehrfach angeboten haben für mich die 'Rumstocherei in meiner Hand' auch gerne zu übernehmen, kriege ich den Übeltäter endlich zu fassen und ziehe das teil, das wie eine kleine pfeilspitze mit Wiederhaken in meine Handfläche hängt mit einem beherzten Ruck heraus – was für ein Gerät! Wie kann der den bitte so tief in meiner Hand drin stecken, Auen entweder die Sehnen abzutrennen oder schlicht auf der anderen Seite wieder hinaufzukommen?!?

Lagerfeuer in Durba Springs, CSRIch zittere auf jeden Fall am ganzen Körper und Frage Axel nach seiner Berühmten Notration Whisky von dem ich mir dann auch gleich zwei doppelte genehmige...
Nach einem Reichhaltigen Abendessen und ein paar spendierten Bier der Aussies und einer Ladung Antibiotika die Paul zur Sicherheit von ihrem Werksartzt mitbekommen hat) falle ich dann totmüde und erschöpft in mein Zelt.

Improvisiertes Cricket SpielAm nächsten Tag steht faulenzen ganz oben auf der Tagesordnung: dazu gehören natürlich spätestens zu Mittag ein Paar eigekühlter Biere aus den Kühlschränken des australische Geländewagen aber auch der australische Volkssport: das Kricket.
Paul und Steve haben schon gestern abend fleissig gebastelt und einen Ball aus Gaffa-Tape und einen flachen Schläger (Bat) aus einen passenden Stück Holz fabriziert. Entsprechend angeheitert haben wir alle viel Spass beim Spiel.

Ich geniesse die Ruhe ausgiebig, zumal beide Gliedmassen doch gerade recht malträtiert sind: mein Fuss passt kaum in den Stiefel und mit meiner Hand kann ich kaum den Lenker ordentlich packen. Da hilft nur Marks Sportsalbe aus Deutschland und Betta-Isadona in Zusammenarbeit mit Pauls Antibiotika, denn eine Entzündung der Hand hätte hier Draussen fatale Folgen (ganz zu schweigen von der Tatsache, das ich die mit so viel Mühe geplante Tour nicht zu Ende führen könnte!)

Durba Springs, CSRWir unterhalten uns aber auch ausgiebig mit unseren Nachbarn. Einen Platz weiter stehen zwei Ehepaare die aus der Gegenrichtung gekommen sind und die wir natürlich interessiert nach dem weiteren Weg fragen.
Der eine ist ein ehemaliger Fuhrunternehmer aus Adelaide der vor Jahrzehnten aus Österreich eingewandert ist und der allerhand interessantes zu erzählen hat. Vor allem natürlich über den Streckenzustand der zweiten Hälfte der Tour, die teilweise komplett überwachen sei soll, so dass man quasi wie durch einen lebendigen Tunnel aus Büschen fahren muss. Er erzählt auch von zwei australischen Motorradfahrern die ihm entgegengekommen sind, und die ihre liebe Müh hatten: Wegen der eng am Wegesrand stehenden Büsche, die laufend auf die Arme und schultern schalen hatten sie Plastikflaschen auseinandergeschnitten und sich an Ober- und Unterarme getapet – na das sind ja tolle Aussichten!

Nachbarn in Durba SpringsEr erzählt uns aber auch von einem anderen Gerücht dass wir von mal gehört haben: angeblich wären 30 Traktoren auf der Canning unterwegs. Wir hatten das vor einigen Tagen ja shcon mal gehört, damals hiess es noch, wie würden irgendwas transportieren. Jetzt entpuppen sie sich als Club die einfach die Canning durchqueren wollen... Na da sind wir ja gespannt, können wir so eine Geschichte doch kaum glauben!
Wir unterhalten uns noch über die exzellenten und unübertroffenen australischen Weine und zum Abschied schenkt er mit noch eine Flasche edlen Shiraz aus dem Barossa Valley (nahe Adelaide). Als ich damit ins Lage zurrück komme ist das Hallo gross: wo ich denn zum Teufel mitten in der verlassensten Einöde Australiens eine Flasche Wein her hätte?!? Diese Deutschen, das wäre doch einfach unfassbar! ;-)

Ich probiere noch erfolglos das Funkgerät wieder in Schuss zu bringen aber offensichtlich ist ein IC geschrottet und auf Ersatzteile kann ich hier draussen leider nicht zurückgreifen. Paul hat jedoch ein kleines 1W Handgerät (meines hatte 5W Sendeleistung und eine entsprechend höhere Reichweite...) das er mir anbiete bis zum ende der Reise zu benutzen; Ich nehme dankend an, da es doch in dieser verlassenen Gegend ein erhebliches Sicherheitsfeature darstellt.

Campingplatz in Durba SpringsDann folgt eine weiter Überraschung und damit nun sind wir gänzlich überzeugt vom Offroad-Reisen the Aussi-Sytle. Paul und Mark reden plötzlich vom Duschen, da ja das Wasser in den Billabongs zu kalt wäre. Ich meine darauf das die Suche ja wohl auch nicht wärmer wäre, worauf die beiden mich nur unverständlich ansehen und meinen: Wieso, wir haben doch ne Heisse Dusche im Auto?
Man kann's kaum Fassen, haben die doch tatsächlich Heizkreislauf des Autos jeweils nen zusätzlichen Wärmetauscher aingebaut! Brauchen also nur den Motor warmlaufen zu lassen, nen Eimer Wasser neben das Auto zu stellen und zusammen mit der eingebauten Wasserpumpe und nem Duschschlauch ist die Outdoor-Dusche komplette. Wir können es kaum glauben – hatten wir doch damit gerechnet auf den 14 Tagen Canning höchsten einmal 'ne Dusche zu Sehen und nun das!
Wir bauen also Erstmal nen provisorischen Sichtschutz auf und sagen natürlich nicht nein, als die Reihe an uns kommt, unter das heisse Nass zu springen.

Beim Abendessen am abendlichen Lagerfeuer erfahren wir wie sich unsere australischen Freunde kennengelernt haben: John arbeitet als Contractor (also als freier Mitarbeiter) in Marks Elektrikfirma und der Rest ist arbeitet bei einem riesigen Stahlverarbeitenden Betrieb, wobei Paul der Schichtführer ist. Hergestellt wird wohl der wohl berühmteste und meistgebrauchte Werkstoff des Kontinents: Corrugated Iron (Wellblech). Berühmt deshalb weil nicht nur der Zustand der meisten australischen Pisten sich so beschreiben lässt, sondern auch weil fast jedes Gebäude im Outback um Wesentlichen aus diesem Wellblech besteht.
Wo man gerade dabei ist über seine beruflichen Tätigkeiten zu reden kommt die Sprache natürlich auch auf Axel – nicht, dass wir anderen ausgelassen worden wären, aber bei Axels Tätigkeitsbeschreibung ist der Spassfaktor in Australien vorprogrammiert: es gibt nämlich eine Redewendung"It can't be Rocket Science..." zu deutsch etwa: "Das kann ja wohl nicht unmöglich sein..." und wenn dann natürlich nachts am Lagerfeuer jemand mit ernster Miene meint er währe Rakete-Forscher (Axel hilft Triebwerke für die Ariane zu entwickeln) da ist das Gelächter natürlich Erstmal gross – eine Tatsache die uns auf unserer letztjährigen Reise einiges an Kopfzerbrechen bereitet hatte, bis uns ein netter Aussie den Hintergrund erklärte...

Fellswände der Shclucht von Durba SpringsNach dem Abendessen wartet aber noch das Highlight des Tages auf uns: die nächtliche Ausfahrt auf Marks Landrover. Fast alle zwängen sich aufs Dach des Landrovers und wir fahren bei voller Dunkelheit, mit zwei starken Handscheinwerfen bewaffnet, aus dem Tal hinaus um Kamele und Känguruhs zu finden. Wir sind eine gute Stunde unterwegs als wir mal wieder Spuren finden und glauben einige Umrisse zwischen den Bäumen ausmachen zu können; Schon sind Steve, und Paul auch schon vom Dach und rasen im Licht unsere Scheinwerfer den Schatten hinterher um diese zu stellen – welch ein Gaudi! Das Ganze wiederholen wir noch ein paar Mal bis wir die Lust verlieren und uns endgültig allen kalt ist. Dann geht's wieder zurück aber nicht ohne was wir alle zusammen reichlich Spass (und natürlich auch das eine oder andere Bier) haben!

es war uns noch nicht bewusst, aber in dieser Nacht hatten wir den Grundstein für eine geniale Reiseart gelegt, die wir die nächsten Tage eifrigst nutzen sollten...

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updated: 23.2.2003
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