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EtappenlisteSeiten durchsuchen Story 02/1: Canning Stock Route (7)

 

Entfernung: ca. 1800km
Reisedauer: 7-18 Tage
Strecke:
Wiluna => Kunawarritji Aboriginal Community => Billiluna AbCom (Tanami Track) => Halls Creek


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Dünenlandschaft nach Well 34Das Tempo des nächsten Tages ist recht hoch; zwar fahren wir weiter durch ein atemberaubend rotes Dünenmeer, doch sind die Dünen relativ weit auseinander, und die Auffahrten, wie ein grosser Teil der heutigen Piste wir mit dem Lineal gezogen – sprich: mit ausreichend Anlauf locker zu nehmen. Das trifft sich denn auch gut, denn Mark will ja sinnloser Weise schon Freitag Abend (also in gerade mal drei Tagen) im gut 600 km entfernten Halls Creek sein...

Roky Breakaway, CSRZunächst kommen wir aber wider kurz aus den Dünen 'raus und folgen kilometerlang einer Felsabbruchkante: Rocky Breakaway.
Man sollte ja meinen so viel Rot (den alles ist hier Rot: Steine, Sand, Fels und mittlerweile auch wir und unsere Fahrzeuge...) würde irgendwann mal langweilig – aber weit gefehlt: irgendwie kann man sich an dieser einmaligen Landschaft einfach nicht satt sehen...

Überflutete WellDann kommen wir auch schon wieder ins nächste Dünengebiet und zur nächsten Well. Aber hier rereitet sich uns ein eigenartiges Bild: die Well ist von einem See eingeschlossen. Das Wasser steht allerdings schon länger und ist alles andere als frisch: hier gibt's auf jeden Fall kein Trinkwasser! Dieser Anblick wiederholt sich auch bei den nächsten beiden Wells. Ein weiterer Beweis dafür, dass es tatsächlich einen Grund gab, weshalb die Canning über ein Jahr lang für den Verkehr gesperrt war.

Festgefahren in einer feuchten Lehmpfanne auf der CanningDen ganzen Tag sehe ich schon fremde Motorradspuren auf dem Track: offensichtlich ein MT 21 also wohl ein Australier auf 'ner XR, sicherlich einer von den beiden, von denen ich ja schon einiges gehört hatte. Die Spuren werden Mark in seinem Landrover dann auch zum Verhängnis, denn er dachte sie wären die meinen und folgt ihnen in eine recht feuchte und glitschige Lehmpfanne, in der er sich Erstmal festfährt. Doch zum Glück hat er eine Winde und kann sich aus eigener Kraft aus dem Schlammassel ziehen. Obwohl sich die beiden sehr beeilen, sind sie nicht feuchte Lehmpfanne auf der Canningschnell genug um nicht doch noch auf Zelluloid gebannt zu werden, denn allmählich treffen auch die anderen 4WDs ein und haben ihren schadenfrohen Spass: hatte Mark doch von seinem Landrover immer geschwärmt, da er der als einziger mit 3 Differentialsperren ausgerüstet und daher noch nie richtig steckengeblieben ist – bis auf heute zumindest ;-) Klar dass da die Schadenfreude grossist und jeder Erstmal in aller Ruhe ein Bild schiesst bevor er Hand anlegt...

Der Landrover ist denn auch schnell wieder auf sicherem Terrain und weiter geht's durch wunderschöne Dünenlandschaften hindurch.
Und weil Steve gestern noch nicht genug bekommen hat, tollt er auch heute wieder auf dem Autodach herum: waghalsig steigt er mittlerweile während der Fahrt durch das Beifahrerfenster aufs Dach, von dort durch die hintere Tür wieder in den Wagen um ein kühles Blondes aus dem Kühlschrank zu fischen und wieder zurück aufs Dach. Das das nur eine begrenzte Anzahl gut gehen kann liegt auf der Hand und so fällt er bei einer dieser Aktionen vom Dach. Zu allem Unglück merkt natürlich Trev nichts von alledem und fährt munter weiter. Aber zu Steves Glück sind heute die Deutschen tatsächlich mal hinter ihnen und sammeln den lädierten Aussi hilfsbereit auf (schade nur, dass hier kein eisgekühltes Bier auf ihn wartet...) Für den Rest des Tages ist er dann auch eher etwas ruhiger.

Die Temperaturen kommen langsam tagsüber in eine Region, in der die kleinste Anstrengung schon zu erheblichen Schweissausbrüchen führt. Drum entschliesse ich kurzerhand dass es kurz darauf Zeit für die Mittagspause sein. Aber auch diesmal werden wir wieder enttäuscht, denn auch diese Well (wie schon die letzten drei) steht wieder unter Wasser. Steve, Trev und gönnen sich ein Bad in den teils doch ein wenig schlammigen Fluten (trotz der scherzhaften Warnungen vor Krokodilen, die man angeblich "dort hinten" gerade in Wasser habe gleiten sehen...), dann beschliesst Steve es wäre vielleicht doch besser seinen lädierten Rücken mit einem kleinen Mitagsnickerchen zu kurieren.

Mittagspause auf der CanningKaum liegt er da zufrieden auf dem Rücken im tiefen Gras beginnt Axel recht interessiert nur nen knappen Meter weiter auf das tiefe Gras zu starren – und wenige Minuten später verkündet er: "Das ist aber ne schöne kleine Schlange hier!", was natürlich Steve wie von der Terantel gestochen aus seinem Halbschlaf aufschiessen lässt, was wiederum sein Rücken nur bedingt amüsant findet...

Dünen auf der CanningAuf jeden Fall ist es Zeit sich wieder mit dem gigantischen Rot der hiesigen Dünenlandschaft anzulegen, und das mit Genuss! Wir fahren über wunderschöne Exemplare und dann Langezeit meist parallel der Dünen durch nicht enden wollende Täler, in denen sich Spinnifex mit kahler, roter Leere abwechselt – einfach atemberaubend, wie können uns garnicht satt sehen!

Spuren von Bushfeuern am WegesrandHeute läuft es auch recht gut, wir liegen deutlich vor unserem Zeitplan was bedeutet, dass wir es durchaus schaffen könnten, widererwarten doch noch eine kleine Runde durch die Simpson Desert anhängen zu können. Das wäre natürlich die Krönung dieser Reise, musste ich doch die Durchquerung dieser zweiten berühmten Sandwüste des Kontinents schon zwei Mal aufgrund von Überschwemmungen (ja, man kann's kaum glauben!) abblasen.

Camp an Well 43Gegen Abend kommen wir dann an Well No. 46 an. Leider liegt sie inmitten einer Lahmpfanne, die noch mit Wasser befüllt ist. Dementsprechend liegt ein etwas eigenartiger Geruch in der Luft und der Boden ist stellenweise mit einer leichten Salzkruste überzogen. Wie beschliessen trotzdem hier Lager aufzuschlagen und während der Braten auf dem Feuer schmort finden wir mit Marks Kleinkallieber-Gewehr noch heraus wer von uns wohl der beste Schütze sein dürfte, und diesmal gewinnt Steve zur Abwechslung mal wieder die Oberhand...


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Dünen so weit das Auge blickt...Auch am nächsten Morgen sind wir wieder früh unterwegs. Kurz nach unserem Lagerplatz stellen sich uns zwei Alternativrouten; wir wählen die augenscheinlich etwas weniger befahreneöstliche Route und werden von einer atemberaubenden Landschaft belohnt: tiefrote Dünen so weit das Auge reicht, über die sich, wie mit dem Lineal gezogen, die beiden Wagenspuren der Canning dahinziehen.

Aussicht von DünenkroneDie Temperatur steigt heute auch nochmals an und der Sand ist ein wenig trockener und damit weicher als die Tage zuvor. Doch da ich überall gerader Anlauf auf die Dünen nehmen kann, macht das fahren hier viel Spass und vergleichbar wenig Mühe. Daher bin ich den 4WDs auch immer so weit voraus, dass ich in aller Ruhe ausgiebige Photostopps einlegen und die Landschaft in aller Ruhe geniessen kann.

Busch-Wegeweiser auf der CSRGegegn Mittag verlassen wir dann das Dünengebiet und kommen durch ein etwas dichter mit Büschen bewachsenes Gebiete. An der Well No. 44 treffen wir dann auf 4 4WDs, die uns entgegenkommen, wie unterhalten uns ein w wenig mit ihnen und diskutieren, ob wir diesmal den kürzeren Weg durch die nächste Lehmpfanne hindurch nehmen können, doch der Gegenverkehr rät davon ab. Auch der provisorische Wegweiser rät uns davon ab: auf einem Ghost-Gum hat sich Mike nämlich verewigt, der am 23. August gerade auf diesem Weg umkehren musste, also heisst auch für uns im Zweifelsfall den sicheren Umweg, den auch unser Gegenverkehr gekommen ist, denn mit feuchtem Lehm ist nicht zu Spassen...

Mt. Ford, CSRNach der kleinen Oase der Well No. 47 durchqueren wir eine Steinwüste, aus der eigentlich nur kleine Tafelhügel hervorstechen. Am Mt. Ford mache ich Pause und waret auch die 4WDs. Die Hitze macht sich bemerkbar, und sobald der Fahrtwind fehlt läuft mir der Schweiss in wahren Sturzbächen unter der dicken Schutzkleidung herunter: also runter damit und im Schatten meines Mopeds auf den Rest gewartet, um dann Erstmal eine Mittagspause bei 'ner eiskalten Cola und echtem Aussie Mitagstisch mit Biskuits und Vegemite gemacht. Wenn mir jemand zuvor gesagt hätte, dass ich mal freiwillig Vegemite, also quasi eingedicktes Maggi, freiwillig auf mein Brot streichen würde, hätte ich ihn sicherlich für verrückt erklärt. Aber die dauernde Schwitzerei kostet meinen Körper doch einiges an Mineralien und von denen scheint das dicke dunkelbraune Vergemite geradezu zu strotzen...

Wildflowers auf der CSRIrgendwann müssen wir dann trotz aller Hitze wieder aufbrechen und die nächste Well, bei der es sehr gutes Wasser geben soll ist auch nicht mehr weit. Zwischendurch gibt's noch n Bier von Steve, aber das erweist sich schnell als Fehler, weil meine Konzentration doch nach dem Genuss des selbigen etwas nachlässt, und prompt ein dicker Ast den Spoiler meines Windshields lädiert. Aber die vielen Blüten die immer wieder den Wegesrand säumen lassen dieses Missgeschick schnell vergessen.

Well No. 46, CSRAm Frühen Nachmittag komme ich dann recht erschöpft an Well No. 46 an wo ich auf die Tag-Along Tour stosse. Ich stelle meine Mühle nahe des Brunnens ab, versuche möglichst schnell aus meiner heissen Schutzkleidung zu kommen und bevor ich dieses Unterfangen beenden kann, steht auch schon ein älteres Pärchen neben mir und bietet mir 'ne eiskalte Limo an – allerdings muss ich dafür zunächst einen Kommentar für ihr Videoarchiv abgeben – was tut man nicht alles für eine eiskalte Erfrischung!

Mark war jedoch mal wieder der Etappensieger (wohlgemerkt mit seinem Landrover ohne Stossdämpfer). Er und sein Beifahrer John waren aber nicht untätig und haben auch schon ihre Dusche aufgebaut. Na wenn das kein verlockender Gedanke ist! Also noch kurz das Zelt im knappen Schatten eines Baumes aufgeschlagen und ab unter die Dusche!

Trev im Brunnen um unseren zweiten Eimer zu bergen...Wir entschliessen kurzerhand, dass wir uns den Rest des Tages frei nehmen und uns statt weiterem Staub und Hitze lieber 'n paar Bier genehmigen sollten. Also ist zunächst noch kurzes Waschen angesagt, wobei Steve prompt unteren zweiten Wassereimer im Brunnen verliert – ein ideales Einsatzgebiet für seinen Sohn Trev, der kurzerhand an der Brunneneigenen Winde hinabgelassen wird um dort unseren wertvollen Eimer zu bergen (denn ohne Eimer und Seil gibt's auf der Canning oft kein Wasser!).

Schweissen mit zwei AutobaterienNach ein paar Bier fällt uns ein, dass wir ja am Tag zuvor Steves Schürhaken demoliert haben und dies doch die ideale Gelegenheit wäre um Bushmechanic-Schweissen auszuprobieren: Man nehme zwei Autobaterien drei Starterkabel und eine Schweisselektrode und schon ist das Schweissgerät fertig (einiges Manko war, dass wir vergessen hatten 'ne Abdunklungsscheibe mitzunehmen, die aber zum Glück Mark dabei hatte, denn ohne Schutz einfach so in den Schweissbogen zu schauen ist nicht gerade das Richtige für die Augen...) Der restliche Tag geht dann irgendwo zwischen Bogenschiessen mit einem selbstgebauten Bogen, viel Bier und einem reichhaltigen Essen verloren, aber da haben wir uns nach der Hitze der letzten Tage auch verdient, und Zeit haben wir ja genug!

Als es dämmert trifft auch noch ein verrückter Kiwi (Neuseeländer) ein, der mit seinen knapp 60 Jahren ganz alleine in seinem Landcruiser-Camper auf der Canning unterwegs ist. Wir unterhalten und blendend, und er steuert zum Essen einen netten Rotwein bei, womit der Abend endgültig gerettet wäre...

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updated: 27.4.2003
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