Die
letzten 4 Tage hatte ich in Cairns verbracht, die Vorzüge
der Zivilisation genossen, und meiner Mühle
eine Generalüberholung gegönnt - das hatte sie auch
bitter nötig...
Doch so langsam zieht es mich wieder auf die Piste. Den ursprünglichen
Plan, mit meinem Kumpel Phil ans Cape York zu fahren, mußten
wir leider verwerfen, denn er hatte sich im Kakadu
NP eine Verletzung am Knie zugezogen :-(
Doch die Rettung war vor zwei Tagen eingetroffen:
Phil hatte unterwegs Jörg getroffen (einen Deutschen, der
mit einem Toyota Landcruiser auf Australientour war) und wir hatten
uns entschlossen, die Tour dann eben per Moped und 4WD zu machen.
Zunächst
ziehen wir aber noch alle drei ans berühmte Cape
Tribulation, einem kleinen, von dichtem Urwald umschlossenen
Paradies an der Küste von Queensland. Dort gönnen wir
uns dann auch noch mal zwei Tage Entspannung am Strand und in
der ungezwungenen Atmosphäre bei KP's.
Während
ich also so am Ausspannen bin, werde ich von einem Aussie angesprochen
- offensichtlich ein Moped-Fan. Er fragt mich alles Mögliche
zu meiner Mühle, und wie ich denn wohl zu all der 'ungewöhnlichen'
Zusatzausrüstung gekommen wäre. Ich erzähle ihm
gerne alles über meine Packphilosophie und er schreibt sich
alles auf, weil er einen Artikel schreiben möchte. Also werde
ich natürlich noch redseliger ;-) - zu dumm nur, daß
ich seinen Artikel dann doch nicht in der angekündigten Zeitschrift
gefunden habe...
Am
nächsten Morgen verabschieden wir uns dann von Phil und machen
uns auf, nach Cooktown, zum eigentlichen Beginn der Piste
hoch zum Cape York. Die Piste vom Cape Trib' nach Cooktown
ist ein schöner Einklang auf das, was uns die nächsten
10 Tage erwartet. Der Straßenzustand ist jedoch durchweg
gut (was man von vielen späteren Abschnitten so im Nachhinein
nun wirklich nicht behaupten kann :-), und so können wir
in aller Ruhe die Aussichten genießen - denn die Piste schlängelt
sich an den steilen, vom Urwald umklammerten Flanken der Berge
entlang.
Rechtzeitig
zum Mittag komme ich am Lions Den Hotel vorbei, einem echten
Aussi-Pub, indem man unter dem vor Hitze knisternden Wellblech-Dach
ein kühles Lager und einen vor Cholesterin strotzenden Burger
'The Lot' bekommen kann (der Wirt schaut mich denn doch ein wenig
komisch an und meint: OK - wenn's denn unbedingt sein müsse,
würde er halt auch 'nen Kaffee machen...).
Kurz
vor Cooktown passiere ich noch eines der typisch australisch bizarren
Monumente: den Black Mountain NP.
In einem knappen Kilometer Entfernung von der Straße
liegt ein gigantischer Haufen schwarzer Felsbrocken - von Fußball-
bis Kleinwagengröße liegt dieses tiefschwarze Vulkangestein
dort einfach so in der Landschaft...
Wenig
später treffe ich in Cooktown
ein und genieße die Aussicht vom Leuchtturm und die Ruhe
am malerischen Sandstrand am Rande der Mangroven.
Abends auf dem Campingplatz treffe ich dann wie verabredet Jörg
und wir nehmen mit ein paar Bier Abschied von der Zivilisation...
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2...